RSK @ AlpenBrevet 2017

AlpenBrevet Gold Tour

172 km | 5.294 hm | 4 Alpenpässe: Grimsel, Nufenen, Gotthart, Susten

Start und Ziel war in Meiringen inmitten der Schweizer Alpen.

Ziel für uns war die Gold Tour Variante mit 4 Alpenpässen und insgesamt rund 5.300 hm (!). Daneben gibt es noch die Bronze, Silber und sogar eine Knaller Platin-Tour mit harten Zeitlimits. Dazu hat man offiziell bis 21 Uhr Abends Zeit, was einiges über den Charakter dieses echten Alpen-Gran Fondos sagt.

Der Gran Fondo ist mit seiner 39. Auflage bereits eine sehr traditionsreiche und zugleich eine der härtesten Eintages-Radmarathons, den man in den Alpen finden kann.

Mit einem Team aus Max, Martin, Tom und unserem Gastradler Brunni fuhren wir größtenteils gemeinsam über die Gold Runde. Daneben starteten Daniele und Moni als Begleitung auf der Silber Tour. Diese glänzt allerdings bereits auch mit stattlichen 3.875 hm über Grimsel, Furka sowie Susten-Pass.

Um 6:45 Uhr ging es los und das große Feld von ca. 2.500 Startern setzte sich in Bewegung. Nachdem das riesige Feld aus der Ortschaft an der kleinen beschaulichen Bäckerei mit einem Akkordion und der Melodie zu „Ja, wir san mim Radl da“ heraus gespielt wurde, ging es auch gleich in einen der ersten kleineren Anstiege hin zum ersten Pass. Das Wetter drückte dabei etwas herum und wusste nicht recht, ob es noch gut oder schlecht werden wollte. Schließlich hat es nach einer halben Stunde dann doch für eine Stunde lang ganz leicht geregnet, obwohl der hoch-zitierte Wetterdienst 0,0 mm Niederschlag und viel Sonne versprochen hatte. Na gut, geben wir ihm noch eine Chance auf einen schönen Nachmittag.

Der erste Pass war erklommen und oben angekommen wurde man stilecht von Alphornbläsern begrüßt. Dazu wurde Schweizer Schoki und Käse gereicht. Herrlich. Also Regenjacke an und vorsichtig in die erste größere Abfahrt. Auf etwa halber Höhe teilte sich dann die Strecke in die kleineren und großen beiden Touren auf. Dabei hätten wir fast Max verloren, der etwas übermütig bereits die Regenjacke herunter gerissen hatte und zum Sprint auf die kurze Strecke ansetzten wollte. Wir konnten ihn aber dann schließlich doch überzeugen es ruhiger angehen zu lassen und im Gruppetto den noch langen Tag auf der Gold-Tour einzuschlagen.

Obwohl die Schweizer Straßen im Allgemeinen in einem sehr guten Oberflächenzustand sind, musste man bei der nassen Witterung, den teilweise sehr engen Serpentinen und stellenweise ausgeschlagenen Querfugen doch sehr aufpassen.

Die beeindruckende alpine Kulisse sowie das ständige Bergauf-treten ließen einem die kühl-nasse Umgebung verdrängen und ab dem Überwinden des zweiten Gipfels ließ man auch das schlechte Wetter hinter sich. Zur zweiten Stärkung kamen die ersten willkommenen Sonnenstrahlen durch und es versprach rasche Besserung. Und in der Tat. Den Rest der Tour sollte man bei Kaiserwetter und Temperaturen bis zu 28 Grad und voller Sonne erleben dürfen.

Im weiteren Verlauf kam man im 12 km langen Anstieg des Gotthard-Alpenpasses in den Genuss eines echten Highlights, das mit seiner fast durchgängig gepflasterten Straße an L’Eroica und alte Zeiten, in denen man sich die Berge wirklich hochkämpfen musste, erinnerte.

In den beiden letzten Abfahrten kamen dann auch Spitzengeschwindigkeiten von >90km/h zu Stande und wir waren froh, dass der Asphalt mittlerweile trocken war. Trotzdem waren die immer wieder durchfahrenen dunklen Löcher der Tunnel und die teilweise überraschend scharfen Serpentinenkurven manchmal eine echte Herausforderung an die Radbeherrschung und man kann nachvollziehen, warum ein Stück dieser Strecke von der Zeitwertung ausgenommen ist.

Spätestens beim letzten Anstieg hat dann auch jeder gemerkt, dass diese Tour eine echte sportliche Herausforderung ist. Aber mit so vielen Radlern auf der Strecke und einem guten Team um sich herum kann man sich gar nicht hängen lassen und kurbelt eben doch durch bis zum erlösenden Gipfel, an dem dann auch die sehr willkommene nächste Stärkung auf einen wartet, bevor man die gesammelten Höhenmeter in einer wunderbaren Abfahrt wieder genießen darf.

Im Ziel angekommen zeigten sich alle sehr glücklich über die erbrachte Leistung und die Zeit war völlige Nebensache. Nun konnte man zu einem anderen angenehmen Teil des Ausflugs übergehen und genoss zusammen das verdiente Feierabendbier, während man staunend die bereits erwarteten ersten Ankünfte der Platin-Tour mit beobachten konnte.

 

Fazit:

Unbedingte Empfehlung für diesen alpinen Klassiker mit seinen vielen Höhenmetern, den grandiosen Alpen-Panoramen, der Vielzahl an Startern, dem schweizerischen Flair und den herausfordernden Anstiegen sowie Abfahrten.

 

Mehr Infos unter:  http://www.alpenbrevet.ch

 

Highlightvideo 2017:

 

P.S.: Termin für das nächste, 40. AlpenBrevet ist dann der 25.08.2018!