Heavy24

13. Heavy24

Nach zwei Jahren Heavy24 Abstinenz bin ich dieses Jahr wieder zum Start für eines der größten 24 Stunden MTB Rennen in Deutschland gemeldet. Schon mehrmals bin ich dieses Rennen in 8er und 4er Teams gefahren, doch dieses Jahr hatte ich vor, als Einzelstarter die Strecke um den Rabensteiner Stausee in Angriff zu nehmen.

Nachdem ich am Freitag angereist bin, fuhr ich noch zwei Runden auf der Rennstrecke und habe mir den neuen Streckenabschnitt zeigen lassen.

Am Samstag Mittag um 12:00 startete das Rennen. Zuerst die 8er Teams, dann in Abständen die 4er, 2er und zum Schluss die 82 Einzelstarter. Die Taktik war klar, locker fahren, nicht zu viel drücken am Berg, die Trails zügig bergab fahren, jede Stunde eine Flasche leeren, alle zwei Stunden kurzer Stop bei unserem Verpflegungspunkt und neue Flaschen aufnehmen.

So vergingen die ersten Stunden wie im Fluge, bis nach ca. vier Stunden meine Füße mit Brennen an den Sohlen und Zehen mir die gute Laune verdarben. In Runde 10 an der Verpflegung musste ich kurz pausieren, die Schuhe ausziehen, die Socken wechseln und kurz massieren. Das sind höllische Schmerzen, die mich im Laufe des Rennens noch häufiger heimsuchen sollten. Nach sechs Stunden ließ ich mir die Zwischenstände durchsagen und lag erstaunlicher Weise auf Platz 11. In Runde 25, schon tief in der Nacht musste ich nochmal wegen Fußschmerzen anhalten. Die Beine waren zu diesem Zeitpunkt noch gut, aber langsam kommen die Probleme, die man erst jenseits der 10 Stunden merkt. Trizeps und Unterarme werden hart (die Trails fordern ihren Tribut), Hände werden taub (sind heute nach 4 Tagen noch nicht wieder ganz ok), Puls geht trotz gleicher Wattzahl langsam nach unten.

Eine der schönsten Momente ist es dann, wenn es am Morgen langsam hell wird und das Ende am Horizont erscheint. Um 6:00 lag ich auf dem 6. Platz, was für mich unglaublich war. Die Beine waren jetzt schon deutlich angeschlagen, ich konnte aber trotzdem noch gute Rundenzeiten fahren. Der Puls nur noch bei 115-120. Die Hitze kam dann schnell und heftig. Gegen 9:00 merkte ich, dass es langsam eng wird und die Fußschmerzen kamen mit aller Heftigkeit zurück, so dass ich mitten im Wald anhalten musste. Nach 10 min Pause ging es weiter, aber nur noch im Notlauf. Ich brachte die Kurbel kaum noch rum und kroch regelrecht ins Fahrerlager. Total erschöpft musste ich leider 2,5 Stunden vor Ende das Rennen aufgeben.
Mein Bruder konnte das Rennen zu Ende fahren und übernahm den 6. Platz von mir. Ich selber wurde 9.,was dann doch noch ein ganz gutes Ergebnis war. Großen Danke möchte ich an dieser Stelle an unsere Betreuer sagen, ohne die so etwas nicht möglich wäre. Danke an meine Frau Katharina, meinen Vater und meine Mutter, an Heike und Erik, an Jeanette, an Sandra, an die Einzelfahrer Mike Rottluff und Denny Rammler und an das Team L.O.Velos, deren Fahrerlager wir mit benutzen konnten.

Für RSK,

Dirk