Mia san vom Woid dahoam, des kennt a jeder glei,
wanns von den Bergen hallt, do san ja mia dabei
und wo des Stutzerl knallt, do san ja mia um’d Weg,
mia san vom Woid dahoam, da Woid is schee.
Mit den Klängen dieses bekannten Heimat- und Volksliedes aus dem Bayerischen Wald machten sich einige Fahrer der Rennradabteilung des VfB Kipfenberg auf den Weg nach Windischeschenbach zur Panoramatour 2017, um herauszufinden, ob da Woid wirklich so schee is.
Mia san zwar net vom Woid dahoam, wohl aber unser Teamkollege Matthias Eder und sein Spetzl Christian Killermann, die uns zu diesem Event eingeladen und uns dankenswerter Weise die Unterkunft für die Übernachtung vermittelt haben. Nach einigen Besuchen dieser Beiden bei uns im Altmühltal mussten wir einfach mal einen Gegenbesuch abstatten. Außerdem hatte auch die gebürtige Oberpfälzerin und Teamkollegin Evi Müller, die kennt a jeder glei, einen kurzen Weg zur Startlinie.
Vom Team do san ja mia um’d Weg:
- Blind, Johannes
- Eder, Matthias
- Fabiano, Marco
- Hees, Sascha
- Heller, Tom
- Kehl, Ines
- Marb, Maria
- Meir, Bastian
- Meir, Maxi
- Meir, Moni
- Pfaller, Martin
- Rausch, Flo
- Schmidt, Manuela
- Schmidt, Matthias
- Simson, Moni
Unvergesslich war bereits am Vorabend der hauseigene „Bayerische Abend“ unserer Unterkunft, wo alle jungen und „jung gebliebenen“ Gäste sich bei volkstümlicher Musik quasi in den Schwellenbereich bzw. sogar in den anaeroben Bereich schunkelten. Für die sportliche Betätigung am nächsten Tag also ein geeignetes Warm-Up. Fotos und Videoclips aus diesem atemberaubenden und mitreißenden „Hexenkessel“ wurden sofort via WhatsApp und Instagram an die (noch) daheimgebliebenen Teamkollegen gesendet. Auch des Stutzerl knallt ordentlich und unser Trainer Johannes klärt uns nach seiner Vorbelastungs-Crosser-Runde ausgiebig über die Brauweise des hiesigen Zoigler – Bieres und dessen förderlicher Wirkung für den (Leistungs)Sport auf.
Früh, ja eigentlich schon viel zu früh, ging es am nächsten Morgen für die meisten unserer Teilnehmer mit dem PKW ins circa 20 Kilometer von unserer Unterkunft entfernte Windischeschenbach. Im Starterfeld wurden nach und nach alle grünen Starter, die zum Teil noch Startunterlagen besorgen mussten, gesichtet. Unter den „Marathonisti“ für den anspruchsvollen Kurs (Kurs C mit 105Km und 1900Hm – Kurs B mit 172Km und 2850Hm – Kurs A mit 225Km und 3890Hm) befanden sich einige berühmte Sportler der Szene wie z.B. Szibi Szlufcik, ja, den kennt a jeder glei: ehemaliger Biathlon-Star und jetziges Triathlon-Ass. Mit ihm sollte sich unser Martin auf der langen Strecke einen heißen Fight liefern, aber der Reihe nach:
Wanns von den Bergen hallt: Ja, das tat es. Und zwar gleich vom Startschuss weg. In den vorderen Reihen wurde ordentlich mit den Hufen gescharrt und das Feld setzte sich hinter dem Führungsfahrzeug in Bewegung. Was??? Führungsfahrzeug??? Ich dachte, ich bin hier auf ’ner RTF?! Naja, schnell war klar, dass das Hauptfeld ein Rennen daraus macht – und dafür ist die Panoramatour bekannt und hat gerade deswegen für viele auch ihren Reiz, auch wenn es keine Zeitnahme gibt. Das hat schon was, wenn man sorglos hinter dem Cabrio in die Kreuzungen reinbrettern kann und dann auch noch schöne Fotos von einem geschossen werden!
So ging es ziemlich zügig in Richtung des ersten längeren Anstiegs und der ersten Herausforderung: der B ä r e n h ö h e – klingt stark nach irgendeinem Tarantino-Film und brutalem Gemetzel – letzteres war jedenfalls annähernd zutreffend: Die heimischen Fahrer schrubbten ziemlich irre da hoch und so war für unser Team erstmal Knautschen angesagt. Bei knapp 390 Watt im Schnitt und erst 30km (von 170+x) auf der Uhr nahmen einige Teamkollegen im Anstieg erst mal einen Tritt raus, um nicht zu überpacen, aber wir hatten zu dem Zeitpunkt ja glücklicher Weise schon zwei grüne M&M’s in der Spitzengruppe: Max und Martin sollten es richten, das passt perfekt!
Max?! Welche Strecke wollte er eigentlich fahren? Mittel oder lang? Vielleicht weiß das unser Intuitionsfahrer mit Sprinter- und Bergqualitäten bis heute nicht – aber leider bog er an einer etwas unübersichtlich beschilderten Kreuzung falsch ab und das ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo er zusammen mit Martin die Spitzengruppe zum Kreiseln und Laufen gebracht hat. Was will man machen, man ist halt nicht vom Woid dahoam.
Nach knapp 100 Km und etlichen hallenden Bergen mehr waren also auf der mittleren Strecke in der vorderen Gruppe ja mia dabei:
Bastian, Flo, Johannes und Tom. Wir versuchten mit Hilfe einiger Mitstreiter in der reltativ großen Gruppe den Abstand auf die drei Ausreißer der 172er-Runde, der laut Streckenposten circa 3 Minuten betrug, in welligem Gelände unter wechselnder Führungsarbeit zu reduzieren. Das kostete einige Körner und kurz nach der Streckenteilung zwischen langer und mittlerer Strecke hatten Tom und Flo es geschafft in der circa 8 Mann starken Verfolgergruppe drin zu bleiben. Im Augenwinkel sah man knapp 10Km vor Ziel die letzte Verpflegungsstelle und den leckeren Zoigler-Sud an einem vorbei rauschen, aber die Polizei-Eskorte auf Motorrad entschädigte uns auf den letzten Kilometern für den entfallenen Hopfentrunk. In Windeseile ging es dann nach Windischeschenbach, nachdem noch ein kurzer, aber sehr giftiger Stich hinauf zur Hauptstraße überwunden werden musste. Tom und Flo konnten sich im Zielsprint unter die 5 Bestplatzierten auf der mittleren Runde einordnen und nun hieß es die bereits angekommenen Fahrer der C-Strecke zu beglückwünschen bzw. mit Spannung die Zielankunft von Martin zu erwarten, der unserem Informationsstand nach weit vorne mit dabei sein muss….
Und tatsächlich: Nur wenige Minuten hinter Szibi sahen wir einen great green rider ins Ziel kommen – Yes, Martin did it! Hervorragender 2.Rang mit einem Wahnsinns-Schnitt von genau 33 km/h auf die in diesem Jahr wegen Baustelle verkürzen Strecke von 215 km.
Darauf musste man anstoßen und so wurde im gemütlichen Zielbereich isotonisches „Recovery“ betrieben und alle folgenden grünen Finisher mit ihrer Topleistung auf ein Zoigler eingeladen. Und für den Pokal für das 8. teilnahmestärkste Team hatten wir natürlich auf unserer Biertischgarnitur auch noch Platz.
Conclusio:
Danke an Matthias und Christian für die Vermittlung der schönen Unterkunft!
Danke an das gesamte Team, dass diese Tour auch zu einer P a n o r a m a tour wurde und Freude über den 8.Platz!
Gute Besserung an Matthias S. nach seinem -Gottseidank glimpflich – verlaufenen Sturz!
Glückwunsch an Martin zum 2.Platz!
und zu guter Letzt: Da Woid is schee !!!
Schönes Video zur Tour unter:
bzw. https://www.otv.de/mediathek/video/panoramatour-windischeschenbach-die-oberpfalz-vom-sattel-aus-erleben/
oder: https://www.otv.de/mediathek/281456
Touren mit GPS: