24 Stunden Rennen Kelheim

Ihr habt doch nicht alle Zwetschgen am Baum…

diesen oder ähnlich verrückte Sprüche darf man sich jedes Jahr auf’s Neue anhören. Aber mal der Reihe nach…

Am Samstag, den 15. Juli 2017, war es wieder soweit:  Das 24 Stunden Rennen in Kelheim stand an. Eine Veranstaltung, die in der Region das absolute Highlight  in der Hobbyscene des Radsports ist und seines gleichen sucht. Wir vom VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller hatten uns diesen Termin bereits lange Zeit im Voraus dick im Kalender angestrichen. Mit einer Rekordbeteiligung von 4 Teams waren wir heuer am Start, 3 Mix und eine Herren Staffel. Ein Team bestand aus 5 Fahrern, wobei bei den Mix Teams pro Team jeweils 2 Damen und 3 Herren im Einsatz waren. Leider wurden wir ein paar Wochen vorher von gesundheitlichen Ausfällen verschiedener Fahrer heimgesucht, was mitunter einem enormen Kraftakt bedeutete, denn es musste Ersatz für die jeweiligen Teams gefunden werden. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Vergelt’s Gott an jene Fahrer, die eingesprungen sind.

Was in den letzten Jahren immer schlimmer wurde, war die Suche nach einem geeigneten Platz für’s Fahrerlager und somit sahen auch wir uns gezwungen bereits am Mittwoch mit dem Abstecken des Platzes zu beginnen. Ines und Moni hatten sich dazu bereit erklärt und machten sich auf die Suche. Für 4 Teams, was für uns heuer organisatorisch eine enorme Herausforderung war, sicherlich keine leichte Aufgabe.

Am Freitag ging es dann los mit dem Aufbau der Zelte. Dietmar, Johannes und ich waren währenddessen noch bei Sponsor Nordbräu in Ingolstadt um Getränke, Kühlschränke etc. zu holen. Hier nochmals vielen Dank an die Brauerei für die Unterstützung. Viele Helfer waren vor Ort und packten kräftig mit an, sodass wir sehr schnell fertig waren. Am Abend gab es dann noch die legendäre Pastaparty in der Stadt. Eine italienische Band sorgte für richtig gute Stimung bei den zahlreichen Besuchern und wir ließen den Abend in geselliger Runde ausklingen.

Dann war er da, Samstag > Raceday. Die Wetteraussichten für das Rennen konnten besser nicht sein. 25 Grad, leicht bewölkt, was will man mehr?  Um 9 Uhr trafen sich alle Fahrer vor Ort, um letzte Arbeiten zu erledigen. Transponder und die Rennnummer anbringen, passt der Reifendruck, ist die Kette gut geschmiert, packt die Bremse richtig zu? Auch hier hatten wir unsere Mechaniker mit Sascha und Armin, die darauf achteten, dass jedes Bike in perfektem Zustand war. Um 12 Uhr war es dann soweit, der Prolog stand auf dem Programm. Alle 20 Fahrer stiegen auf ihre Räder, um eine letzte gemeinsame Runde um den Racetrack zu drehen. Das hat bei uns mittlerweile Tradition. Nach einem Gruppenbild ging es dann wieder zurück ins Fahrerlager und jeder Einzelne bereitete sich von nun an auf seinen persönlichen Einsatz vor. Jetzt merkte man bereits eine gewisse Anspannung und Nervosität im Lager, denn der Start um 14 Uhr stand unmittelbar bevor.

Hier die Teams im Überblick:

VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller 1

  • Bastian Meir
  • Dominik Bartsch
  • Johannes Blind
  • Benni Meyer
  • Maximilian Meir

VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller 2

  • Dietmar Neubauer
  • Ines Kehl
  • Alex Meier
  • Maria Marb
  • Martin Pfaller

VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller 3

  • Matthias Schmidt
  • Laura Haberzettel
  • Jürgen Fischer
  • Anita Bogner
  • Uwe Haberzettel

VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller 4

  • Michael Gratzke
  • Monika Meir
  • Sascha Hees
  • Ruth Lehmeyer
  • Dajka Alex

 

Die Startfahrer machten sich auf den Weg zur alten Hafenbrücke, wo auch heuer wieder ein sehr großes Getümmel um die besten Startpositionen war. Martin war es gelungen einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Jetzt stieg die Spannung ins Unermessliche. Hunderte von Zuschauern säumten die Straßen. Ein gewisses „Tour de France“ Feeling kam auf. Dann der Countdown… 3,2,1…Der Bürgermeister der Stadt Kelheim gab den Startschuss und der Tross mit gut 1000 Fahrern setzte sich in Bewegung. Unter tosendem Applaus und Anfeuerungsrufen der Zuschauer jagte das Feld den Staussacker Berg hinauf. Es ist der einzige Berg auf dem Rundkurs, der allerdings mit einer duschnittlichen Steigung von 5% und gut 3 KM Länge nicht zu unterschätzen ist auf dem gut 18KM langen Kurs. Unsere 4 Startfahrer kamen gut auf ihre erste Runde und somit waren bereits nach gut 20 Minuten die ersten wieder zurück in der Wechselzone. Auch hier herrschte von nun an Hochbetrieb. In diesem Bereich galt es wenig Zeit zu verlieren und den Wechselstab zügig an seinen Nachfolger im jeweiligen Team zu übergeben, damit dieser rasch auf seine Runde gehen konnte. Zu unserer Freude klappte bei allen 4 Teams die Übergabe reibungslos, was nicht selbstverständlich war, denn es waren einige von uns das erste mal bei diesem Event am Start. Mit der Zeit entspannte sich dann auch die Lage in der Wechselzone, denn das Feld zog sich ja logischerweise mehr und mehr in die Länge. Im Fahrerlager herschte von nun an ein munteres geselliges Treiben, schließlich galt es die ersten Eindrücke der jeweils zurückgelegten Runden zu diskutieren. Unser Mann für die Technik Martin hatte zudem einen großen Bildschirm mit Livetracking aufgebaut, bei dem jedes Team Einsicht in Rundenzeiten, Platzierungen und Zeitabstände hatte. Auch in der Küche war jetzt Hochbetrieb, schließlich galt es die Athleten ausreichend mit Energie zu versorgen, denn „ohne Mampf kein Kampf“. Auch hier nochmal herzlichen Dank an alle, die im Catering Bereich zuständig waren und uns so gut versorgt haben.

Nach und nach wurde es ruhiger im Fahrerlager, denn es brach die Nacht herrein. Ab jetzt waren Warnweste und Licht bei jedem einzelnen Pflicht. Für viele von uns war es von nun an ein völlig neues Gefühl bei absoluter Dunkelheit im Renntempo um einen Kurs zu fahren. Sehr beeindruckend ist hier das „rote Lichtermeer“ am Staussackerberg. Und genau hier herrschte jetzt Hochbetrieb auf der Fanmeile um die Waldhütte, die direkt an der Rennstrecke war. Viele tanzwütige Partygäste brachten den Wald bei lauter Musik zum Beben und schrieen die Fahrer den Berg hinauf. Das ist wirklich sehr motivierend in der dunklen Nacht und hilft enorm den kräftezerrenden Berg hoch zu kommen. Ohne Namen zu nennen hat leider ein Fahrer von uns in seiner Ruhepause fast seinen Einsatz verschlafen, kam allerdings gerade noch rechtzeitig in die Wechselzone, um auf seine Runde zu gehen 🙂 . Auch die Nacht hindurch gab es bei uns zum Glück keinerlei Pannen und Probleme, sodass ab 5 Uhr morgens endlich die Sonne wieder zum Vorschein kam. Das ist ein Moment, den man nicht beschreiben kann….

Ab jetzt wurde es auch wieder lebendiger um die Rennstrecke und im Startblock. Die erste Besucher kamen bereits vorbei, um zu erfahren, wie es denn bisher so gelaufen ist. Auch bei uns Fahrern in der Box wurde es von nun an wieder munterer. Endlich durfte die Warnweste und das Licht wieder abgelegt werden, ist ja alles unnötiger Balast, der da mitgeschleppt werden musste 🙂 Es ging nun auf die Zielgerade. Noch wenige Stunden bis zum Ende und im Ranking haben sich mittlerweile die Teams sortiert. Erfreulich aus unserer Sicht war – und damit  hätte wirklich niemand gerechnet -, dass unser Mix Team mit den Fahrern Dietmar, Maria, Alex, Martin und Ines bis zu diesem Zeitpunkt um Platz 3 kämpften. Nach und nach strömten jetzt auch wieder Zuschauer aus Nah und Fern an die Rennstrecke, um mit den Fahrern dem Ende des Rennes entgegen zu fiebern. Jetzt hieß es nochmal „Zähne zusammen beißen“ und das Letzte aus sich herausholen. Um 14 Uhr war es dann so weit, das Publikum in der mittlerweile bis zum letzten Platz gefüllten Arena im Start/Ziel Bereich zählte die letzten Sekunden herunter und dann war das Race24 2017 vorbei. Es gab kein Durchkommen mehr in der Wechselzone. Die Fans strömten in Scharen auf die Strecke bzw. in die Wechselzone und fielen ihren „Heros“ in die Arme. Für uns Fahrer vom VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller stieg ab jetzt die Party und wir feierten mit allen Angehörigen, Freunden und Bekannten unseren grandiosen Erfolg dieser Veranstaltung.

An dieser Stelle möchten wir uns im Namen des Vereins VfB Kipfenberg – Team Radsport Heller bei unseren Sponsoren recht herzlich bedanken!

  • Querum smart engeneering
  • Orthopädie Bögelein
  • Hotel & Gasthof „zur Linde“
  • Nordbräu Ingolstadt
  • Auto Götz
  • Schanzer Fahrschule

Auch für die zahlreichen Besuche unserer Angehörigen, Freunde und Bekannten möchten wir ein herzliches „vergelt’s Gott“ sagen. Ohne Euch würde so eine Veranstalung nie so einen Zuspurch und so eine Akzeptanz erhalten!!!

Nach unzähligen Glückwünschen, Umarmungen und Fachgesprächen machten wir uns schließlich daran unsere Sachen zusammen zu räumen, die Zelte abzubauen und uns schließlich auf den Heimweg zu machen. 24 Stunden Rennsportfeeling waren von nun an wieder Geschichte. Es wurde noch weit nach diesem Event darüber diskutiert und analysiert. Und auch wenn an diesem Tag keiner mehr was von Rennrad etc. hören wollte, so wurden bereits am nächsten Tag wieder ein paar Kilometer abgestrampelt, um die Beine zu lockern.

 

Ach ja und da waren ja noch die Früchte am Baum…  🙂

Ich kann alle beruhigen, auch nächstes Jahr 2018 werden wir wieder alle Zwetschgen am Baum haben und uns der Herausforderung Kelheim 24 Stunden stellen.

 

Hier die Ergebnisse vom 24 Stunden Rennen in Kelheim:

http://my2.raceresult.com/78295/results?lang=de#1_9001F5

http://my2.raceresult.com/78295/results?lang=de#4_067E62

 

Quellen: sportograf.com (siehe Logo) und eigene